US-KONGRESS ERKENNT IS-VERBRECHEN AN MINDERHEITEN ALS GENOZID AN

Der Kongress der Vereinigten Staaten hat am Montag Verbrechen, die an Minderheiten aufgrund ihrer Ethnie und Religion begangen werden, als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und „Völkermord“ anerkannt.

Die Resolution H.Con.Res.75 wurde gestern vom Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten einstimmig mit 393 Ja- und 0 Nein-Stimmen – bei 40 Enthaltungen – verabschiedet.

Die Resolution besagt, dass diejenigen, die Verbrechen gegen Christen und anderen ethnischen und religiösen Minderheiten, einschließlich
Jesiden, Turkmenen, Sabäer-Mandäer, Kaka’e und Kurden begehen oder unterstützen, und sie ausschließlich wegen ethnischer und religiöser Gründe zum Ziel machen, sich der Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und des Völkermords schuldig machen.

Auch wenn spezielle christliche Volksgruppen wie etwa Armenier, Aramäer/Assyrer oder Chaldäer nicht explizit erwähnt werden, wird festgehalten, dass Christen und andere ethnische und religiöse Minderheiten seit Jahrtausenden einen integralen Bestandteil der kulturellen Fabrik des Nahen Ostens darstellen.

Der US-Kongress fordert zudem alle Regierungen und multinationalen Vereinen dazu auf, Verbrechen die im Namen einer Religion begangen werden entsprechend als Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Völkermord zu bezeichnen.

https://haypressnews.wordpress.com/2016/03/15/us-kongress-erkennt-is-verbrechen-an-minderheiten-als-genozid-an/

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ZYPERN STELLT LEUGNUNG DES VÖLKERMORDS AN ARAMÄER UND ARMENIERN UNTER STRAFE

ARAMEAN YOUTH UNION - Junge Aramäische Union

NIKOSIA. – Das Parlament in Zypern hat heute einstimmig ein Gesetz verabschiedet, mit der die Leugnung des Völkermords an den Armeniern in Zukunft unter Strafe gestellt wird, wie die Nachrichtenagentur Cyprus Mail berichtet.

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n-tv: So half Berlin beim Völkermord

Im Jahr 1915 schickte die Türkei mehr als eine Millionen Armenier in den sicheren Tod.  Der Journalist Jürgen Gottschlich kommt nach Jahren der Recherche zu dem Schluss: „Als Deutscher kann man kein unbeteiligter Beobachter sein.“

n-tv.de: Der Hamburger Regisseur Fatih Akin bekam wegen „The Cut“, seinem Film über den Völkermord an den Armeniern, im vergangenen Jahr Morddrohungen. Wurden Sie bei Ihren Recherchen bedroht?

Jürgen Gottschlich: Akin ist erst bedroht worden, als der Film schon gezeigt wurde. Wenn überhaupt, stehen mir die Drohungen also noch bevor. Ich rechne aber nicht damit.

In Ihrem Buch geht es nicht vordergründig um die Verantwortung der Türkei für den Völkermord. Die deutsche „Beihilfe“ am Völkermord steht im Vordergrund. Sind Sie deshalb so zuversichtlich?

Ja, klar. Der Völkermord ist ein Tabu in der Türkei. Mein Buch ist aber nicht an die türkische Öffentlichkeit adressiert, sondern in erster Linie an die deutsche.

Wie sind Sie auf diese historische Facette gekommen?

Weiterlesen dringend empfohlen: http://www.n-tv.de/politik/So-half-Berlin-beim-Voelkermord-article14535926.html

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Bundesverband der Aramäer: „Bundesregierung übernimmt Sprachregelung der Türkei“

ARAMEAN YOUTH UNION - Junge Aramäische Union

  1. Januar 2015: Bundesverband der Aramäer: „Bundesregierung übernimmt Sprachregelung der Türkei“

30.01.2015 13:57PDF Version

In seiner Pressemitteilung kritisiert der Bundesverband der Aramäer in Deutschland scharf die jüngste ausweichende Stellungnahme der Bundesregierung vom 13.01.2015 zu einer Kleinen Anfrage der oppositionellen Linkspartei (vgl. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/037/1803722.pdf).
Download:
Pressemitteilungder Bundesverband der Aramäer in Deutschland ( 366 kb)

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Runder Tisch anstelle eines Kompromisses – Mahnmal in Gütersloh abgelehnt

ARAMEAN YOUTH UNION - Junge Aramäische Union

Gütersloh (din) – Ein Mahnmal für die Opfer des Massenmords an Christen vor 100 Jahren im Osmanischen Reich auf einem zentralen Platz wird es in Gütersloh nicht geben. Der Antrag der drei Syrisch-Orthodoxen Kirchengemeinden ist am Abend im Stadtrat nur von den Linken und von Ischo Can (CDU) befürwortet worden.
Bild: Dinkels Vor dem Rathaus demonstrierten am Freitag rund 400 Aramäer und Assyrer, darunter auch Kinder, für ein öffentliches Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des von ihnen beklagten Völkermords Seyfo von 1915. Viele trugen Kreuze, Kerzen und Fahnen bei sich. Bild: Dinkels
Anstelle eines Kompromisses wurde einhellig ein Runder Tisch beschlossen. Ihm sollen die Antragsteller, Vertreter des Christenrats, Ratsmitglieder, Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter der Evangelischen und der Katholischen Kirchengemeinden, der aramäischen und assyrischen Vereine sowie Vertreter der Türkischen Gemeinde angehören. Dieser große Kreis soll „ergebnisoffen“ nach einer Lösung suchen.

Ein von der CDU favorisierter Kompromiss, nach dem eine Gedenkstätte…

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WARUM ERDOGANS AUSSAGEN ZUM HISTORIKER-URTEIL EINE FARCE SIND

ARAMEAN YOUTH UNION - Junge Aramäische Union

Der Genozid an den Armeniern in der Türkei jährt sich im April zum 100. Mal. Nun hat Präsident Erdoğan erklärt, dass sich sein Land einem Urteil von Historikern in der Völkermord-Frage unterwerfen wird.

Die Historikerkommission solle die Frage klären, ob es sich bei den Massenvertreibungen der 1,5 Millionen Armenier, aber auch Hunderttausender Aramäer/Assyrer und Pontosgriechen im Osmanischen Reich im Jahr 1915, um einen Völkermord handelte.

Die überwiegende Mehrheit der internationalen Forscher sowie dutzende Länder sprechen von einem Genozid. Dieser Genozid ist neben dem Holocaust der am meist untersuchte Völkermord weltweit. Von der Türkei wird diese Klassifizierung jedoch kategorisch zurückgewiesen.

Erdogans wiederkehrende Aufforderung der Errichtung einer Historikerkommission und die Aussage, dass Armenien nicht bereit sei sich dieser Diskussion zu stellen, ist eine Farce.

Türkei sagte Historikerkommission selbst ab

Der Vorschlag der Bildung einer unabhängigen Historikerkommission, zur Beurteilung der Ereignisse von 1915, so als seien diese noch nicht hinreichend genug erforscht worden…

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Aramäer hoffen weiter auf Mahnmal

Bild: Steinecke

Der 24. April ist der Gedenktag, an dem auch die Aramäer in Gütersloh bei Schweigemärschen an den Beginn des Genozids im Osmanischen Reich erinnern. An diesem Tag begann die Deportation von Armeniern aus Konstantinopel (Istanbul). In diesem Jahr jährt sich der Tag zum 100. Mal
Bild: Steinecke

 „Wir werden es natürlich akzeptieren, sollte in der Ratssitzung am kommenden Freitag gegen ein Mahnmal gestimmt werden“, erklärt Ischo Can (CDU, Bild), selbst Ratsherr und Befürworter eines öffentlichen Orts des Gedenkens. Gestern Abend gab es noch ein Gespräch der Vertreter der Syrisch-Orthodoxen Kirchengemeinden mit der Politik. Alle Fraktionen seien eingeladen, sagte Can.

Zu Kompromissen bereit

„Der Vorschlag des Ältestenrats, die Aramäer könnten sich an der Gestaltung des Volkstrauertags beteiligen, ist eine gute Sache“, erläutert der 33-Jährige. „Aber wir erbitten uns zudem eine Gedenkstätte“, betont er. Die Gruppe der Unterstützer seien zu Kompromissen bereit. In ihrem Antrag haben die Gemeinden keinen Ort genannt, an dem sie das Mahnmal aufstellen wollen. Der Antrag sei absichtlich so formuliert. So bleibe Raum, um gemeinsam nach einem angemessenen Platz zu suchen, sagt Can. „Es könnte zum Beispiel ein Stein auf dem Ehrenfriedhof sein.“ Can betont, dass es für die Befürworter des Mahnmals nur wichtig sei, die Geschichte der Aramäer in Ehren zu halten. „Es geht uns nicht um Verurteilung, sondern um das Gedenken an die Opfer. Unsere Geschichte wird nicht erzählt. Sie ist nur Thema in unseren Gemeinden. Und in unserer Heimat können wir so eine Gedenkstätte nicht errichten.“

Versammlung vor dem Rathaus

Allein in Gütersloh leben nach Angaben von Can mehr als 10 000 Aramäer. Keiner wolle einen Disput herbeireden. Auch die bei der Stadt angemeldete Versammlung der Aramäer am Freitag (16 Uhr) vor dem Rathaus will Can nicht als Demonstration sehen. „Es soll eine Art Andacht werden.“ Die Mitglieder des Ältestenrats haben keine konkreten Gründe genannt, warum sie den Antrag ablehnen wollen. Stattdessen wird darauf hingewiesen, dass in Gütersloh Menschen aus 116 Nationen friedlich zusammenleben. Das sei zu fördern und sicherzustellen. Bei der Beratung des Gremiums war auch eine Stellungnahme der türkischen Vereine berücksichtigt worden. Sie hatten darauf hingewiesen, dass ein derartiges Mahnmal Konfliktpotenzial berge. Ischo Can betont noch einmal, dass die Aramäer die Entscheidung des Rats akzeptieren werden. „Mit traurigem Herzen“, sollte der Antrag abgelehnt werden.

QUELLE: http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/guetersloh/Aramaeer-hoffen-weiter-auf-Mahnmal-f0feb6e0-ec1c-4391-b4ad-9de2f592581d-ds

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1915-Gedenkevents in Genf und Wien: Auch Aramäer im Fokus

100 Jahre nach den Massakern an Armeniern und aramäischen bzw. syrisch-orthodoxen Christen im Osmanischen Reich wollen auch die Aramäer als Minderheit in der Türkei anerkannt werden

23.01.2015

100 Jahre nach den Massakern an Armeniern und aramäischen (syrisch-orthodoxen) Christen im Osmanischen Reich wollen auch die Aramäer (auch: „Syriacs“) als amtlich registrierte Minderheit in der Türkei anerkannt werden. Europäische Menschenrechtsorganisationen und Minderheiten-Vertreter halten dazu am Montag, 26. Jänner, im Genfer Palais des Nations (UN-Sitz) ein Symposion ab. Hauptreferent ist der Leiter des Brüsseler „European Centre for Law and Justice“, Gregor Puppinck. Der französische Jurist hatte u.a. im Vorjahr die größte europäische Bürgerinitiative „One of Us“ organisiert.

  Weiterlesen: http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/67455.html#?1#?1#WebrootPlugIn#?1#?1#PhreshPhish#?1#?1#agtpwd des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
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2014 im Rückblick

Hier ist ein Auszug:

Eine Cable Car in San Francisco fasst 60 Personen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 1.100 mal besucht. Eine Cable Car würde etwa 18 Fahrten benötigen um alle Besucher dieses Blogs zu transportieren.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

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AGA appelliert an Bundestagspräsident Lammert: Bundestag soll 2015 endlich Klartext reden!

In einem Schreiben an den Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert erkundigte sich der Vorstand der Arbeitsgruppe Anerkennung nach dem Stand und der Natur der vom deutschen Gesetzgeber für 2015 geplanten Veranstaltung aus Anlass des Gedenkens an den Genozid an den Armeniern vor fast einhundert Jahren. Zugleich forderte der Vorstand von den Bundestagsabgeordneten, die „vermutlich letzte Chance“ zur Korrektur der Versäumnisse wahrzunehmen, die mit der nicht-legislativen Bundestagsresolution vom 16.06.2005 begangen wurden. Damals verzichtete der Bundestag darauf, die Verbrechen des jungtürkischen Nationalistenregimes als Genozid zu bezeichnen und umschrieb sie stattdessen als „Massaker“ und „Vertreibung“.

AGA erinnert daran, dass diese ausweichende Position weder der Prävention von Genozid dienen kann, noch irgendwie zu der von der früheren Resolution angestrebten „Aussöhnung von Türken und Armeniern“ beigetragen hat.

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Berlin, den 02.11.2014
An den
Bundestagspräsidenten
Prof. Dr. Norbert Lammert

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Gedenken an den Genozid an Armeniern und anderen christlichen Volksgruppen im Osmanischen Reich

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Prof. Dr. Lammert,

am 24. April 2014 jährt sich zum einhundertsten Mal das Gedenken an die Massenfestnahme der geistigen, geistlichen und wirtschaftlichen Elite des armenischen Volkes in der damaligen osmanischen Hauptstadt Konstantinopel. Die anschließende brutale Ermordung der ins Landesinnere verschleppten Intellektuellen, Volksvertreter und anderer Notabeln ging als Inbegriff der Vernichtung der Armenier osmanischer Staatszugehörigkeit in das Kollektivgedächtnis der Überlebenden und ihrer Nachfahren ein.

Am 18. September 2014 veröffentlichte die armenische Nachrichtenagentur „Armenpress“ eine Meldung, wonach der CDU/CSU-Abgeordnete und das Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Herr Manfred Grund, mit Ihnen eine Gedenkveranstaltung des Bundestages im Jahr 2015 vorbereitet; auch eine Bundestagsresolution soll angedacht sein.(1) Sollte diese Darstellung zutreffen, würden wir das sehr begrüßen. Denn unsere Menschenrechtsorganisation hat bereits im April 2000 gemeinsam mit türkischen Kollegen eine Massenpetition(2) in den Petitionsausschuss eingebracht, um eine juristisch qualifizierte Stellungnahme über die massenhaften Massaker und landesweiten Deportationen zu erreichen, die während des Ersten Weltkrieges an der christlichen Bevölkerung des Osmanischen Reiches verübt wurden (und zwar nicht nur an Armeniern, sondern ebenso an aramäischsprachigen sowie griechisch-orthodoxen Christen).

Leider hat es der Bundestag in seiner nicht-legislativen Resolution(3) vom 16.06.2005 vermieden, die staatlich geplanten und zu verantwortenden Massaker sowie Todesmärsche als Genozid zu bewerten, obwohl der osmanische Genozid an über 3 Millionen Christen neben der Schoah zur empirischen Grundlage für die Genozid-Definition der Vereinten Nationen wurde. Seine Umschreibung als „Massaker“ und „Vertreibung“ ist seit 2005 wiederholt nicht nur von den Betroffenen, sondern auch von Fachwissenschaftlern aus der Genozidforschung sowie von Menschenrechtlern kritisiert worden. Infolge ihres Ausweichvokabulars konnte die Resolution von 2005 weder zur Prävention weiterer Genozide beitragen, noch eine auf der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Geschichte beruhende Aussöhnung des Gesetzgebers und der Gesellschaft der Türkei mit der armenischen Nation erreichen. Genau dies – nämlich zur Aussöhnung zwischen der Türkei und Armenien beitragen zu wollen – diente aber seit 2005 der Bundesregierung zur Begründung für ihr auffälliges Ausweichen vor einer wissenschaftlich wie juristisch eindeutigen Ausdrucksweise.

2013 haben wir den damals im Bundestag vertretenen Parteien aus Anlass der Bundestagswahlen erinnerungs- und geschichtspolitische Wahlprüfsteine übersandt.(4) Von den beiden derzeit in der Großen Koalition vertretenen Volksparteien ist die SPD einer Antwort gänzlich ausgewichen, während die Antwort der CDU/CSU-Fraktion ambivalent ausfiel. So heißt es dort u.a.:

„Allerdings ist es fraglich, ob eine offizielle Bezeichnung der damaligen schrecklichen Vorgänge als Völkermord beziehungsweise Genozid durch den Deutschen Bundestag einen Aussöhnungsprozess zwischen Armeniern und Türken und die historische Aufarbeitung in der Türkei fördern würde. Hier ist eine intensive Prüfung notwendig. Dies ändert aber nichts an der grundsätzlichen Einschätzung, dass 1915 an den Aramäern (sic! TS) ein Völkermord begangen wurde und auch die Menschenrechte anderer christlicher Gruppen massiv verletzt wurden.“(5)

In den neun Jahren, die seit Verabschiedung der ersten und bisher einzigen Resolution verstrichen sind, hat die Bundesregierung keinen nennenswerten Beitrag zur Aussöhnung zwischen Armeniern und Türken erzielt. Die 2009 angekündigten „armenisch-türkischen Gespräche“ haben sich erwartungsgemäß als das erwiesen, was sie vermutlich seitens der Türkei von Anfang an sein sollten: ein Anlass, um sowohl Zeit zu schinden, als auch in der internationalen Politik als vermeintlich proaktiv zu gelten, ohne in der Sache einen Schritt voranzukommen. Ohnehin kann der Entscheid über historische Verantwortungsannahme nicht allein dem interpretatorischen Belieben von Einzelstaaten überlassen bleiben, die in der Rechtsnachfolge eben desjenigen Staates stehen, der das fragliche Verbrechen gegen die Menschheit verübt hat.

Das Gedenkjahr 2015 bietet dem deutschen Gesetzgeber die vermutlich letzte Chance, endlich eine klare erinnerungs- und geschichtspolitische Haltung gegenüber den Verbrechen an Armeniern, aramäischsprachigen und griechisch-orthodoxen Christen auszudrücken. Diese Klarheit ist nicht nur mit Blick auf Deutschlands Rolle als wichtigstem Militärverbündeten des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg erforderlich, sondern vor allem mit Blick auf die zunehmende Internationalisierung der deutschen Gesellschaft dank Zu- und Einwanderung.

Wir danken Ihnen in diesem Zusammenhang für Ihre klaren Worte während der Veranstaltung des Bundestages am 3. Juli 2014 zum Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges. In Ihrem Redebeitrag erwähnten Sie auch die Vernichtung der Armenier, die bekanntlich hinter den Nebeln dieses Weltkrieges erst möglich wurde.

Wir erhoffen uns gerade von Ihnen die Unterstützung eines erinnerungspolitischen Konzepts für die Gestaltung der kommenden Gedenkveranstaltung des Bundestags, das sowohl historischen, als auch aktuellen Zusammenhängen und Anlässen Rechnung trägt und darum eine völkerrechtlich qualifizierte Bewertung der Massentötungen und Todesmärsche einschließt.

Ihrer Antwort sehen wir mit großem Interesse entgegen und stehen gern auch für ein Gespräch zur Verfügung,

mit freundlichen Grüßen
i.A. des Vorstands
Dr. Tessa Savvidis
c/ Herrn Manfred Grund (MdB CDU/CSU)
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

1) Vgl. http://armenpress.am/eng/news/776686/bundestagum-kkazmakerpvi-qnnarkum-hayoc-cexaspanutyan.html
2) Vgl. den Petitionsaufruf unter http://www.aga-online.org/documents/attachments/aga_02.pdf
3) Vgl. den Text der Resolution auf Seite http://www.aga-online.org/documents/attachments/BundestagResolution.pdf
4) http://www.aga-online.org/news/detail.php?locale=de&newsId=547
5) http://www.aga-online.org/news/attachments/AGA_Wahlpruefsteine_2013_Erinnerungspolitik_CDU.pdf
Download:
AGA Brief an Bundestagspräsident Prof. Dr. Lammert ( 101kb)

Quelle: http://www.aga-online.org/news/detail.php?locale=de&newsId=578

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